Chinesische Medizin

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Chinesische Medizin (TCM)

Was ist Chinesische Medizin?

Zu den großen Stärken der Chinesischen Medizin gehört es, nicht etwa nur Symptome von Krankheiten zu lindern, sondern auch deren Ursachen und bedingenden Faktoren vor Krankheitsausbruch erkennen und behandeln zu können. Mit ihrer über 2000-jährigen Tradition gehört die Chinesische Medizin (oft auch Traditionell Chinesische Medizin/TCM genannt) zu den ältesten aktuell praktizierten Heilkünsten.


Ursprünglich aus einer alten Erfahrungsheilkunde (siehe Geschichte der Chinesischen Medizin) hervorgegangen, wird dieses Medizinsystem laufend systematisch weiterentwickelt. Es findet nicht nur seit langer Zeit in China (wo die Chinesische Medizin gleichberechtigt neben der westlichen Medizin an Universitäten gelehrt und praktiziert wird) und im übrigen Asien, sondern auch im Westen zunehmend breite Anwendung.


Weltweit werden aktuell über eine Milliarde Menschen regelmäßig mit Chinesischer Medizin behandelt. Die Wirksamkeit der angewandten Therapiemethoden wird für immer mehr Anwendungen in zunehmendem Maße durch wissenschaftliche Studien bestätigt.


Die wichtigsten Behandlungsmethoden der Chinesischen Medizin sind neben der bei uns bereits gut bekannten Akupunktur die Chinesische Arzneimitteltherapie und die Ernährungstherapie, die jeweils nach einer gründlichen Chinesischen Diagnose individuell angewandt werden. Dabei werden Symptome und Befinden der Patienten ebenso wie deren Konstitution (Veranlagung) und allgemeine Lebensäußerungen wie z.B. Trink-, Eß- und Schlafverhalten systematisch bewertet und ergeben so eine Diagnose, die die aktuelle Situation des ganzen Menschen berücksichtigt. Das ermöglicht es gut ausgebildeten und geübten Therapeuten, jeden Patienten als Gesamtpersönlichkeit zu behandeln und nicht etwa nur einzelne Beschwerden zu lindern. Über die bereits genannten Methoden hinaus kann die Therapie durch Qigong, Taijiquan und Tuina (chinesische Massage) sowie Hinweise zur Lebensführung ergänzt werden.


Die Chinesische Medizin ist sehr hilfreich und wirksam bei funktionellen und chronischen Erkrankungen, jedoch auch bei Infekten und anderen akuten Erkrankungen kann sie eine sinnvolle Ergänzung bzw. Alternative darstellen ( siehe Indikationsliste: Wann hilft Chinesische Medizin?). Besonders hervorzuheben sind neben Schmerzleiden Allergien und Stressleiden, gynäkologische und Hauterkrankungen sowie Krankheitsvorbeugung (Prävention).


Ein Beispiel zur Betrachtungsweise der Chinesischen Medizin:

Ein Mädchen hat Schnupfen und niest die Familienmitglieder an. (Westliche Sichtweise: Es verbreitet die Viren). Der Bruder müsste also im Prinzip angesteckt werden, erkrankt aber nicht. Mögliche Ursache: Die Zahl der übertragenen Viren reicht für eine Infektion nicht aus. Weitere Möglichkeit: „Er hat bessere Abwehrkräfte“, also eine geringere Anfälligkeit für eine Infektion. Der Grund für die Erkrankung des Mädchens ist also nicht allein der Kontakt mit den „Erkältungsviren“, sondern auch eine weniger leistungsfähige Infektabwehr. Aus der Sicht der Chinesischen Medizin wird dieses Problem als „gestörte Abwehrenergie“ bezeichnet und kann verschiedene Ursachen haben, die es herauszufinden und zu behandeln gilt. So kann die Behandlung zweier Personen mit Schnupfen durchaus verschieden sein.

Umgekehrt kann eine nach der Chinesischen Medizin definierte Störung durchaus verschiedene Symptome verursachen. Bleiben wir bei dem Beispiel „gestörte Abwehrenergie“, so könnte diese in einem Fall zu einem Schnupfen, in einem anderen zu einer „Magen-Darm-Grippe“ führen, wenn die Betreffenden durch ihre Konstitution (Veranlagung) eher zu Magenerkrankungen neigen. Mit den Behandlungsmethoden der Chinesischen Medizin kann die Störung der Abwehrenergie bereinigt und somit zugleich eine Behandlung und Vorbeugung gegen Infekte des Atem- und Magen-Darm-Traktes erreicht werden.
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